Krestale Sinusboden-Elevation
Zweifache krestale Sinusboden-Elevation
Klinische Herausforderung
Die Alveolarknochenresorption imposterioren Oberkiefer und die Pneumatisation des Sinus sind stets Herausforderungen bei der Implantation. Sinusboden-Elevation und Onlay-Knochenaugmentation sind gängige Methoden zur Lösungdieser Probleme. Heute werden in der Praxis vor allem zwei Ansätze für die Sinusboden-Elevation verwendet. Die laterale Antrotomie kommt meist bei ausgeprägter Alveolarknochenresorption zum Einsatz. Ein Nachteil dieser Technik ist jedoch, dass sie die Präparation eines großen Lappens zum operativen Zugangerfordert. Der krestale Ansatz gilt als konservativere Methode. Dieser Fallbericht zeigt eine minimal-invasive Technik für das Management von vertikalen Kieferkammdefekten (<1 mm) imposterioren Oberkiefer. Der zweifach-krestale Ansatz bietet Zahnärzten eine einfache, bequeme und minimal-invasive Lösung im Vergleich zur lateralen Antrotomie - auch bei geringer initialer Restknochenhöhe.
Klinisches Ergebnis auf einen Blick
Ziele
- Zweifache Sinusboden-Elevation mit krestalem Ansatz unter Verwendung von Geistlich Bio‑Oss® und GeistlichBio‑Gide®.
- Setzen eines kurzen Implantats aufgrund der ausgeprägten Knochenresorption.
Schlussfolgerungen
- Zweifach-krestale Sinusboden-Elevation mit Geistlich Bio‑Oss® und Geistlich Bio‑Gide® in Kombination mit dem Setzen eines kurzen Implantats überwindet ausgeprägte Knochenresorption.
- Weniger postoperative Komplikationen bei Verwendung von Geistlich Biomaterialien in Kombination mit zweifach-krestaler Sinusboden-Elevation.
Ziel/Ansatz
Die Behandlung erfolgte unter bukkaler und palatinaler Infiltrationsanästhesie. Die geplante Implantatstelle wurde mit einem Trepanbohrer markiert. Die Knochenhöhe wurde genau kontrolliert, um die Schneidersche Membran vor einer Perforation zuschützen. Dann wurde ein runder Knochenblock losgeklopft und mit dem Sinuslift-Osteotom vorsichtig in die Kieferhöhle gedrückt. Gleichzeitig wurde die Sinusmembran angehoben. Der Knochenblock liefert die Osteoblasten und die noch intakte Sinusmembran die Blutversorgung. Osteoblasten und Blutversorgung sind die Schlüsselfaktoren für die Knochenneubildung. Die Schneidersche Membran neben dem Knochenblock wurde mit einer Antrumkürette freigelegt. Dann wurde der Knochenblock nochmals um ca. 4 mm angehoben. Die Intrusion des Knochenblocks schaffte einen Hohlraum. Dieser wurde mit Geistlich Bio-Oss® augmentiert. Geistlich Bio-Gide® wurde zur Abdeckung der Osteotomiestelle angepasst. Die zweite Sinusboden-Elevation erfolgte 6 Monate später auf gleiche Weise.
Schlussfolgerung
Mit dem zweifach-krestalen Ansatz in Kombination mit dem Setzen eines kurzen Implantats lässt sich eine ausgeprägte Knochenresorption im posterioren Oberkiefer effizient behandeln. Dieses Vorgehen reduziert zudem den Verbrauch an Knochenersatzmaterial, spart Operationszeit und Kosten und führt zu weniger postoperativen Komplikationen.